Die Potsdamer DESMOND Q HIRNCH (Was ein Name!) hatte ich eigentlich wesentlich ruhiger in Erinnerung. Auf "Music" gibt es aber eine ziemlich heftige Noise-Attacke mit Punk/HC-Roots nach der anderen, und das ist genau der Sound, den viele deutsche Bands oft einfach nicht vernünftig hinbekommen.
DESMOND Q HIRNCH muß man deshalb als echte Ausnahme werten, da sie ihre Jazzcore-Ansätze in der Regel mit charmanten versteckten Melodien versetzen, die die den Songs innewohnende Spannungen kurzfristig auflösen.
Früher hätte man so einen Sound Konzeptmusik genannt, heute werden Vergleiche mit Krautrock und Industrial bemüht, um irgendwie zu rechtfertigen, daß man mit unterschiedlichsten Instrumenten und Stilen arbeitet, um zu einer wirklich originären Mischung zu kommen.
Anstrengend zu hören sind DESMOND Q HIRNCH schon irgendwie und manchmal wirkt die Platte auch etwas zu zerissen, als daß ein wirklich geschlossener Höreindruck dabei herauskommen könnte. Dennoch geht eine gewisse Faszination von den krachigen Gitarren und den doppelten Drums aus, aber dazu muß man sich erstmal tief in die Songs hineinhören.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #30 I 1998 und Thomas Kerpen