„Resiliente“ erscheint nun – nachdem es schon 2017 auf Tape und CD veröffentlicht worden ist – erstmals auf Vinyl über Dur et Doux. Dieses Label verteidigt „a singular vision of amplified music“ und es besteht kein Zweifel daran, dass man den sechs Kolumbianern diese Vision attestieren kann. MULA klotzen eine so halsbrecherische Entladung in die Rillen, dass einem der Putz aus der Decke fliegt. Es sind mehrmals Elemente des Free-Jazz identifizierbar. Diesen Noise-Irrsinn darauf zu reduzieren, verfehlt jedoch das Ziel einer adäquaten Beschreibung. Man spürt die Schmerzen der Instrumente und kann der Band förmlich beim Verglühen zuhören. MULA preschen mit Blastbeats vor, die die hohen Frequenzen von Klarinette und Tenor-Saxophon zerbrechen. Der Bass stürzt sich in dieses exzessive Getümmel und treibt Keyboard und Gitarre vor sich her. „Resiliente“ weist nach, wie chaotisch Bombast sein kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Henrik Beeke