Da es dem Grindcore als einer der wenigen Spielarten der ganz extremen Musik gelungen ist, von Teilen der Bewahrer von E-Musik zumindest bemerkt zu werden, mache ich es mir hier einfach und erkläre COPREMESIS zu Kunst, was ja automatisch eine Daseinsberechtigung nach sich zieht.
Denn das Konzept, welches das seit 2001 aktive New Yorker Trio auf seinem Debütalbum verfolgt, will mir nicht einleuchten. Weder die im Plattentitel und Coverartwork verwendete Verknüpfung aus der Kampfsportart "Muay Thai" und dem Phänomen des "Ladyboys" - Letzteres auch im Booklet anschaulich bebildert - noch die Musik selbst: extremster, dabei erstaunlich dynamischer Grind, der eigenartig artifiziell wirkt und verdammt anstrengend ist.
Das ultratiefe Gegrowle des "Sängers", das mal nach aufgeregtem, verängstigtem Schwein, mal nach verstopftem Abschluss klingt, aber nie nach einem Menschen, will dem Ganzen auch nicht mehr Sinn verleihen.
Mit konventionellen Methoden Unhörbares erschaffen, scheint mir eine gute Definition von Kunst zu sein. (5)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und André Bohnensack