XL-Recordings will sich wohl absichern, für den Fall, dass sich die WHITE STRIPES bald zu einem richtigen Major verabschieden. YOUNG HEART ATTACK dürften nämlich dieselbe Zielgruppe ansprechen, wie das Detroiter Geschwisterpaar "in mind".
Den schlechtesten Fang hat das Label mit YOUNG HEART ATTACK aus Austin, Texas nicht gemacht. Zwar befindet sich auf "Mouthful Of Love" nicht so ein Überhit wie "Seven Nation Army", trotzdem haben YHA ein gutes Debüt zustande gebracht.
Das liegt vor allem an der schneidigen und spielfreudigen Performance der sechsköpfigen Band sowie an Sängerin Jennifer Stevens, die den ziemlich derben Rock'n'Roll-Songs einen Hauch B52's verleiht.
Den Hauptgesangspart übernimmt allerdings Chris Smith, der die Hysterie in Person zu sein scheint und mit seinem Gekreische auch den beinhartesten Rocker zur Verzweiflung treiben kann. Schlimmstenfalls fühlt man sich an THE SWEET erinnert.
Zum Glück gibt es auch ruhigere Momente, wo die Band zeigt, dass sie richtig gute Songs schreiben kann. Und Oberklasse beweisen YHA bei dem MC5-Cover "Over And Over", das bereits als Single veröffentlicht wurde und das Original sogar noch in den Schatten stellt sowie beim abschließenden "Misty Rowe".
Mit seinem catchy Refrain hat es dieser Song zu einem kleinen persönlichen Hit gebracht. (34:10) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Ingo Rothkehl