Mit ihrem bisher dritten, episch angelegten Album nach der überraschend poppigen Maxi Cache Coeur Naif" (Scheiß auf die Sonderzeichen!) dürften MOUSE ON MARS selbst den größten Zweifler davon überzeugen, daß sie abseits von Techno ihren ganz eigenen Ansatz bei der Entwicklung elektronischer Klangwelten herausgearbeitet haben.
Sympathisch und ausschlaggebend für ihren besonderen Status ist, daß trotz diffuser, schwer rekapitulierbarer Sounds in der Regel doch deutlich songorientiert gedacht wird. Es läge deshalb nahe, sie als eine Art KRAFTWERK der 90er zu bezeichnen, aber dazu müßte man erstmal beweisen, daß sie dabei wirklich Neuland betreten haben.
Spannend ist diese Aneignung synthetischer Klänge allemal, deren tatsächliches Erscheinungsbild entscheidend von der individuellen, nie gleichen Wahrnehmung geprägt ist. Die Musik nennen wir sie mal ruhig so ist einer mathematischen Unendlichkeit unterworfen, der erst Grenzen gesetzt werden, wenn sie von den Sinnen des Hörers verarbeitet wird.
Aber selbst dann bleibt eine gewisse Unsicherheit darüber zurück, welche Charakteristika man ihr letztendlich zuordnen soll, und die vor allem auch über einen längeren Zeitraum Bestand haben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #30 I 1998 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #28 III 1997 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #27 II 1997 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #43 Juni/Juli/August 2001 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #36 III 1999 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Thomas Kerpen