Nach dem Debüt „Alps“ von 2010 und „Calendar“ (2013) ist „Poverty“ das dritte Album von MOTORAMA aus Rostow am Don. Die Millionenstadt liegt nahe des Asowschen Meers, einem kleinen Zipfel des Schwarzen Meers, und war der Weg nach Westeuropa für die auch in Deutschland mehrfach tourende Band schon immer weit, ist er jetzt noch weiter: zwischen Rostow und Westeuropa liegen die „befreiten“ Volksrepubliken im Osten der Ukraine, der Umweg ist groß.
Auf „Poverty“ präsentieren sich MOTORAMA im gewohnten Stil: JOY DIVISION als Überhelden sind schemenhaft am Horizont zu erkennen, EDITORS und INTERPOL als deren Epigonen haben deutliche Spuren hinterlassen, erfreulicherweise was deren Frühphase betrifft, und über diese Linien gehen MOTORAMA eigentlich nie hinaus.
So unoriginell dies an sich ist, so gut ist es umgesetzt, und wer das über drei Alben durchhält, hat dann irgendwann doch seine eigene Klangfarbe entwickelt. Wie die Vorgänger auch ist „Poverty“ ein solides Album, an dem man eigentlich nur kritisieren kann, dass der einmal eingeschlagene Kurs stoisch und variationsarm eingehalten wird.
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