MORGEN HÖR ICH AUF

Bereits bei der im letzten Jahr vom ZDF ausgestrahlten Crime-Serie „Blochin“ waren gewisse „Breaking Bad“-Parallelen nicht zu übersehen. Bei „Morgen hör ich auf“ machte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler allerdings Anfang 2014 den großen Fehler, das Ganze als eine Art deutsche Antwort auf die US-Erfolgs-Serie anzukündigen.

Weshalb Hauptdarsteller Bastian Pastewka auch kurz erwog, wegen zu hoher Erwartungshaltung bei dem Projekt wieder auszusteigen. Zumal es fraglich war, ob das Publikum den vor allem als Comedian bekannten Pastewka eine dermaßen dramatische Rolle abkaufen würde.

Pastewka spielt in „Morgen hör ich auf“ Jochen Lehmann, den Besitzer einer Druckerei, bei dem das Geschäft gerade überhaupt nicht gut läuft. Aber auch familiär steht es nicht zum Besten, denn seine Frau hat einen Liebhaber und die ständigen Geldsorgen hängen wie ein Damoklesschwert über Firma und Eigenheim.

Als sich die Rechnungen immer weiter türmen und alle Versuche scheitern, weitere Kredite von der Bank zu bekommen, wird Lehmann unfreiwillig zum Geldfälscher. Ein bisher verborgenes Talent, das zwangsläufig zwielichtige Gestalten aus dem kriminellen Milieu auf den Plan ruft ...

Um „Morgen hör ich auf“ wirklich unvorbelastet genießen zu können, hilft es sicher, „Breaking Bad“ nicht zu kennen, denn Ähnlichkeiten hinsichtlich der Vermischung von Familiendrama und Kriminalgeschichte sind offensichtlich.

Auch wenn „Morgen hör ich auf“ nur fünf Folgen Zeit hat, die moralische Abwärtsspirale der Hauptfigur in Szene zu setzen. Schauspielerisch gibt es hier definitiv nichts zu bemängeln, wobei manche dramaturgische Wendung nicht völlig geglückt beziehungsweise glaubwürdig erscheint.

Gut genug, um sich die TV-Serie auch als DVD oder Blu-ray ins Regal zu stellen, ist sie aber allemal.