Die Hamburger KAVRILA haben sich nach einem Album und ihrer EP-Trilogie nun für eine andere Herangehensweise entschieden und das neue Album „Mor“ in einer zweitägigen Live-Session ohne jegliche Nachbearbeitung in Form von Overdubs und Ähnlichem aufgenommen. Der schon mit den letzten Releases eingeschlagene Weg in Richtung Hardcore und Punk wurde dabei konsequent weiterverfolgt mit dem Ergebnis, dass „Mor“ ein wuchtiges Biest von sludgig-düster-bissigem Hardcore geworden ist. Der Sound lässt in all seiner Reduziertheit die emotionale Seite der Songs förmlich greifbar werden und die Musik erscheint auch ohne produktionstechnische Kniffe breit und intensiv. Dem Ernst der Thematik wird die Band damit durchaus gerecht, wird auf der Platte doch der Tod von Sänger Alex’ Mutter verarbeitet. Und wenngleich sie auch mit dem einen oder anderen Doom-Part liebäugeln, kommen KAVRILA in jedem Song ziemlich schnell auf den Punkt und spielen kein Riff länger als jeweils erforderlich. Mit dem noisigen „Retribution“ bietet die Platte noch ein wahres Highlight am Schluss und kommt schließlich nach kurzen, aber intensiven knapp 28 Minuten zum Ende. Ergreifend intensive Vorstellung.
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