An „Fuzz, Farfisa & Fiesta“, dem erfolgreichen Debüt der spanischen MOONSTONES, fiel eines besonders auf: Statt auf der Welle des ungezügelten Rippenbrecher-Garagesounds mitzuschwimmen, die Landsleute wie WAU Y LOS ARRRGHS!!!, LOS FUMESTONES, LAS ASPIRADORAS oder HOLLYWOOD SINNERS losgetreten haben, war ihr Werk eher das Resultat von Filigranarbeit, zeugte von stilistischer Raffinesse, Liebe zum Detail, statt von Amphetamin-Abusus.
Das mag zwar in dem Genre nicht wirklich von Bedeutung sein, verhilft ihrem Neo-Revival-Sound mitsamt eindrucksvollen Arrangements, einer alles überragenden Orgel, knackender Rhythmusfraktion und seinen zahlreichen wundervoll melancholischen Momenten zu einem herausstechenden Charakteristikum im Klüngel zeitgenössischer Garage-Bands.
Ihr kraftvoller Garagerock erinnert an MIRACLE WORKERS, CHESTERFIELD KINGS (deren „She told me lies“ hier zu „No mientas más“ wird, dem einzigen Cover unter den 13 Songs des Albums), LYRES oder SICK ROSE und ist in allen Belangen gelungen: fette Satzgesänge, eingängige Hooks, schmierige Harp-Parts, sägende Gitarren und immer wieder dieses niedergeschlagene Lamento, dem man sich nur schwer entziehen kann.
„Cuando Cae La Noche“ macht unersättlich, will wieder und wieder aufgelegt werden: „Necesitas más!“
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Joachim Hiller