Aufmerksame Leser sollten diese Platte kennen, ist sie doch schon zwei Jahre alt. Die Band aus New York City, die ihr Debüt auf Estrus rausbrachte, wurde nämlich inzwischen von Sony gesignt. Tja, jeder will halt seine WHITE STRIPES oder STROKES haben, und die Band um Sammy James Jr.
sind da nicht die schlechteste Wahl, fabrizieren sie doch einen schweißtreibenden, punkigen MC5-Sound, der wiederum im starken Kontrast zu Motown-mässigen, souligen Balladen wie "The broken Heart" steht - ein Plattentitel wie "Electric Sweat" könnte da kaum treffender sein, denn diese Jungs sind echt und nicht der Fake der Woche.
Wer dieses feine, von Jim Diamond soundtechnisch exzellent in Szene gesetzte Teil noch nicht im Schrank stehen haben sollte, kann es jetzt also auch in jedem Müller-Markt bekommen. Was die Platte sicher nicht schlechter macht, aber die Frage aufwirft, für welches Zielpublikum genau sie überhaupt gedacht sein soll, wenn nicht das, das die Band schon seit Estrus-Zeiten kennt.
Aber das weiß nur der große weise Marketing-Gott, ich beschränke mich derweil darauf, "Electric Sweat" noch ein paar Mal mit nicht geringerem Genuss zu hören. (9/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Joachim Hiller
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