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DEAR MISSES

Monster’s Mother

Mit Album Nummer drei haben sich die Schweizer Indie-Blues-Rocker mal richtig ausgetobt und sich ein daumendickes Doppelvinyl gegönnt. Darauf stehen sie im Spagat zwischen Indierock und staubtrockenem Bluesrock. Dazu kommen noch ein wenig Americana und psychedelische Sprengsel, mit denen sie ihr grundsolides Songwriting veredeln. Referenzpunkt ist dabei deutlich hörbar Tom Petty mit seinen HEARTBREAKERS, aber auch das eine oder andere ROLLING STONES-Riff („Exile On Main Street“-Ära) hat seinen Weg in das dicht verwobene Soundamalgam der vier hemdsärmeligen Musiker gefunden. Leider ist das Material dabei nicht stets zündend, auch wenn viele gute Ideen und tolle Melodien die Doppel-LP prägen. Womöglich wäre ein einzelnes Album die bessere Wahl gewesen, als sich dem Zwang zu unterwerfen, auf Biegen und Brechen unbedingt vier Seiten mit Songs füllen zu müssen. Ungeachtet dessen präsentiert sich das Quartett spielerisch in Höchstform, die Produktion ist auf hohem Niveau, und neben ihrer Vielseitigkeit können DEAR MISSES auch mit verblüffender Kreativität punkten.