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MONSTER UND ALIENS

Ich war eigentlich noch nie ein großer Fan, der durch TOY STORY und SHREK extrem populär gewordenen 3D-Animation, denn die darin bewerkstelligte Räumlichkeit der Bilder änderte nichts daran, dass Bewegungsabläufe und Figuren immer noch extrem unnatürlich aussahen, dann lieber gute alte 2D-Trickfilme.

MONSTER UND ALIENS entstand unter der Regie von Rob Letterman und Conrad Vernon, ebenfalls an SHARK TALE und SHREK 2 beteiligt, die doch mehr für ein anspruchsloses Massenpublikum gemacht waren.

Man könnte das Ergebnis auch seelenlos nennen, wie es die meisten Produktionen dieser Art von DreamWorks sind, im Gegensatz zu den auch inhaltlich befriedigenderen Filmen von Pixar. In dieser Hinsicht unterscheidet sich MONSTER UND ALIENS nicht großartig von den SHREK-Filmen, besitzt aber dennoch eine Menge Charme, der etwa auch Pixars MONSTERS, INC.

oder THE INCREDIBLES zu so einem großen Spaß gemacht hatte. Kinderfilme mit einer thematischen Basis, die eigentlich eher für die Generation der dazugehörigen Eltern gedacht ist. In diesem Fall die billigen amerikanischen Horror- und SciFi-Filme der 50s und 60s, in dem sich das Bedrohungspotential des Kalten Krieges in Invasions-Fantasien aus dem Weltall niederschlug.

Diesen Hintergrund muss man natürlich nicht sehen, um MONSTER UND ALIENS mit seinem programmatischen Titel (eigentlich muss es MONSTER GEGEN ALIENS heißen, aber das klingt für Sechsjährige wahrscheinlich zu gefährlich) unterhaltsam zu finden, aber es trägt zu seinem Verständnis bei.

Denn bereits zu Beginn wird recht offensichtlich ATTACK OF THE 50 FOOT WOMAN (1958) zitiert, als eine gewisse Susan Murphy (im Original gesprochen von Reese Witherspoon) kurz vor ihrer Vermählung von einem Meteoriten getroffen wird, was bei ihr ein Riesenwachstum bewirkt.

Kurz darauf findet sie sich in einem geheimnisvollen Militärkomplex wieder – Area 51 lässt grüßen –, wo sie aber nicht das einzige eingesperrte Monster ist (Dr. Cockroach: „Might we ask for your name, madam?“ - Susan: „Susan.“ - B.O.B.: „No, we mean like your monster name.

You know, what do people scream when they see you coming? Like ‚Look out! Here comes ...?‘“ - Susan: „Susan.“). Denn da gibt es auch noch Dr. Cockroach, die aus THE FLY (1958) bekannte Mischung aus Wissenschaftler und Insekt, den blauen Wackelpudding B.O.B.

(sehr schön von Seth Rogen gesprochen), siehe auch THE BLOB (1958), die echsenartige Kreatur The Missing Link, ganz klar von CREATURE FROM THE BLACK LAGOON (1954) beeinflusst, und schließlich die hochhaushohe Riesenraupe Insectosaurus, die schwer an das japanische Monster Mothra erinnert.

Neben jeder Menge anderer Filmreferenzen, die eine ziemlich lange Liste ergeben würden. Ein echtes Dreamteam, das General W.R. Monger helfen soll, die Erde vor einer außerirdischen Invasion zu retten („Once again, a UFO has landed in America, the only country UFOs ever seem to land in.“).

Und natürlich sehen auch die blauen Außerirdischen mit ihren Riesengehirnen genauso albern wie in den alten SciFi-Filmen aus. Das mag alles nicht sonderlich tiefschürfend sein und ist vor allem auf Action ausgerichtet, aber dafür sind die Charaktere sehr liebevoll gezeichnet, der Humor oft albern, aber dafür äußerst stimmig (The President of the United States: „Boys, set the terror level at code brown, ’cause I need to change my pants.“).

Weshalb es schwer fällt, irgendwas negatives an MONSTER UND ALIENS zu finden, außer dass er es einem vielleicht zu leicht macht, ihn zu mögen. Dafür versucht er allerdings auch nicht vorzugeben, etwas zu sein, was er inhaltlich nicht stemmen kann, was zum Beispiel mein großer Kritikpunkt an UP ist, der nie eine wirkliche homogene Verbindung seiner oberflächlichen Actionelemente und der nachdenklichen Reflexion über das Älterwerden zustande bringt.

MONSTER UND ALIENS ist reiner Eskapismus und funktioniert diesbezüglich ausgezeichnet, ohne einen zu langweilen oder intellektuell zu unterfordern. Sehr amüsant auch der kleine Bonus-Film auf der DVD, in dem die Monster des Hauptfilms versuchen, aus dem Militärkomplex zu fliehen, den man sich mit der beigelegten Brille auch in 3D anschauen kann, was aber auf dem Fernseher nie so richtig funktioniert.