MONOLAND

Ben Chantice CD

Mit den ersten Sekunden bin ich verloren im weitläufigen MONOLAND. Im Vergleich zu ihrem schon großartigen Erstling "Manouva" und nach dem Zweitling, der auch inzwischen bald fünf Jahre alt ist, haben die vier ihren Sound konsequent weiter entwickelt.

Natürlich muss man wieder die unvermeidbaren MY BLOODY VALENTINE heranziehen, wenn man diese Platte grob einsortieren will, ungerechterweise sind sie ja noch nicht so bekannt, wie sie es verdienten.

Doch MBV waren gestern und MONOLAND sind heute - krachig, sphärisch, ausufernd auch in den kürzeren Stücken und dabei trotzdem zerbrechlich. Hier mal ein wenig mehr Postrock, dort eine kleine JOY DIVISION-Anleihe und immer dieser göttliche Hall.

Vielleicht spielen die Herren gar keine Instrumente, sondern nur Hall- und Loop-Geräte ... Natürlich Unsinn: Shoegazing at it's best, nicht mehr und nicht weniger. Wie sie es schaffen, ihren Wall of Sound so auf den Punkt zu spielen, nie selbstverliebt und im Drone verloren, sondern immer songdienlich, das ist zum In-die-Knie-gehen.

"Herra Hu" - verziehen. Als i-Tüpfelchen gibt es noch ein schönes Artwork von ATAK. Danke für "Yuriko", danke für das Album. (47:46) (09/10)