MONOCHORDS

Volume 1 CD

Doch, man wundert sich. Man wundert sich, wer bei Motor so mutig ist, die MONOCHORDS unter Vertrag zu nehmen. Ich meine, das Album der Frankfurter ist grandios, so richtig rundum gut, ein richtig lässig shakendes Garage-Beat-Album - hierzulande spielen höchstens noch die Bremer TRASHMONKEYS in dieser Liga.

Aber mal ehrlich, wen interessiert das? Okay, mich, ein paar von euch, den Soundflat-Lutz als Freund von allem, was nach Mod riecht und Fuzzgitarre hat, aber die Masse, die ist doch trotz STROKES und WHITE STRIPES und DATSUNS und, urgs, "New Rock", kein Stück für sowas zu erwärmen.

Ja, in Skandinavien vielleicht, wo man die FLAMING SIDEBURNS abfeiert und wo die THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES so richtige Stars sind, aber doch nicht hierzulande. Ich fress''nen Besen, wenn "Volume 1" mehr Leute als die üblichen Verdächtigen erreicht, aber bitteschön, den fresse ich gern, weil sollte es soweit sein, hätte sich einmal Klasse bei der Masse durchgesetzt, und ja, ich bin ein elitäres Arschloch und ich bin es gerne.

Und wahrscheinlich geht in Zeiten, da die SONICS in der Sprite-Werbung auftauchen, alles. Und jetzt also die MONOCHORDS aus Frankfurt. Punk-Garage-Rocker, die Soul haben. Und die mit dem einschlägig bekannten Jürgen Hendlmeier als Produzent aufgenommen haben.

Verblüffend auch, wie knapp die MONOCHORDS bisweilen an den ROLLING STONES vorbeischrammen, immer nur für Sekunden, etwa bei "Quit this town" ("Sympathy for the devil"), und ganz schön schlau, den lässigsten Songs, "She's not there", gleich als Opener zu verbraten.

Ist die Tür mal auf, macht es dem Rest der Scheibe keine Mühe mehr, vorbehaltlos zu begeistern. So, und jetzt bloß keiner die Platte kaufen, sonst müsste ich ja meine sorgsam gehegten Vorurteile über Bord werfen.

(37:46) (8/10)