MONDO GUZZI

III

Ein grasender Bulle auf einer Weide, mit ziemlich prallem Hoden, anonym gemacht durch einen Augenbalken. Ein irritierendes Artwork, das Sänger/Gitarrist Eric Carstensen und Bassist Claudius Kaboth da gewählt haben.

Das ist wie eine Parodie auf provinzielles Leben, der Schrottplatz auf dem Backcover ist ähnlich kaputt, wenngleich er urbaner wirkt. Was das zu bedeuten hat, erschließt sich mir nicht, irgendwie passt das Provinzielle aber zu der Mannheimer Band – im positiven Sinne.

Zwar sind die vier Musiker live viel herumgekommen, waren mit ihrem zweiten Album „Little Beast“ beim Kölner Label Rookie Records unter Vertrag und ihren Sound zwischen Grunge, Stoner und Punk’n’Roll, der unter anderem an QOTSA erinnert, versteht man weltweit.

Der Regionalismus, das Provinzielle hat aber einen stärkeren Einfluss. So sind alle vier Musiker ihrer Heimatstadt treu geblieben, haben schon in den Achtzigern die dortige Hardcore-Szene aufgemischt, auch unterstützt Carstensen die Stadt kulturell durch seine Galerie „Strümpfe“.

Dazu natürlich mit der Band, die schon seit 2002 aktiv ist. In der Heimat wurde auch die Platte in D.I.Y.-Manier aufgenommen, in einer Live-Session in einem selbstgebastelten Studio. „III“ erscheint auf dem Label Taurus Anonymous, ebenfalls in Mannheim ansässig, womit sich der Kreis schließt.

Eine schöne Herangehensweise, die leider von mäßigen Songs überschattet wird.