Als sich 1802 die französischen Kolonialisierungsvorhaben auf Teile der Karibik konzentrierten und insbesondere auf die Inselgruppe Guadeloupe übergriffen, wehrte sich der Kommandant Louis Delgrès gegen die Gräueltaten an der Bevölkerung und umgreifende Sklaverei – vergeblich.
Soweit also der historische Hintergrund zur Namensgebung des Blues-Trios DELGRES. In Paris ansässig, vereinen Pascal Danaë (voc, gt), Baptiste Brondy (dr) und Rafgee (sousaphon) auf der Grundlage des Roots-Blues Elemente des New Orleans-Blues, karibischer Musik sowie des französischen Chansons.
Dementsprechend finden sich unter den zwölf Titeln des Debütalbums gleichermaßen englische und französische Texte, sowie Titel in Kreolisch (entstand unter Sklaven in französischen Kolonien, daher französische Wortwurzeln).
Mir bleibt sofort Rafgees Sousaphon im Ohr hängen: eine Art Tuba, die Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde und in Marschkapellen zum Einsatz kommt. Die Songs von DELGRES bauen sich Stück für Stück auf, mit stampfendem, anklagendem Rhythmus („Mo Jodi“), oder spielen im moderneren Blues-Schema („Can’t let you go“).
Viel wird von Danaës Stimme getragen, die sich prägnant über das gesamte Album legt. Ein einfühlsames Erstwerk mit viel Herz und Blues-Spirit!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und David Prinz