KILLING JOKE

MMXII

Mit „Hosannas From The Basement Of Hell“ von 2006 zeichnete sich ab, dass Jaz Coleman und Co. den Tiefpunkt, den ihr titelloses Album von 2003 darstellte, überwunden hatten. Mit „Absolute Dissent“ von 2010 gelang ihnen dann endlich vollkommen der Anschluss an ihre besten Jahre, und die waren eindeutig die frühen Achtziger, als sie bis zu „Brighter Than A Thousand Suns“ (1986) jedes Jahr ein neues Meisterwerk veröffentlichten, ihren Goth-Rock immer dunkler und bombastischer werden ließen.

Danach folgten wirre, suchende Jahre mit immer neuen Klangexeperimenten, die eigentlich niemand brauchte. Und nun also „MMXII“, das ähnlich stark ist wie „Absolute Dissent“ und mit genau jenem martialischen, wuchtigen, extrem druckvollen und wundervoll bombastischen Goth-Rock aufwartet, den man seit dem Über-Album „Night Time“ so liebt.

Die Zusammenarbeit des Ur-Line-ups Coleman/Walker/Youth/Ferguson hat sich bewährt, was damals gut war, funktioniert auch heute, und einzig der bisweilen recht prägnante Diskobeat sorgt anfangs für Verwirrung, ist aber bestens dazu geeignet, die Musik unbarmherzig voranzupeitschen.

„2012“, wie der Albumtitel in arabischen Zahlen lautet, ist ein Endzeit-Album, dessen unnachgiebige Härte konterkariert wie auch abgerundet wird durch den monotonen, samtigen, nur partiell auch mal gröligen Trademark-Sound von Colemans Stimme, die auch nach über 30 Jahren nichts an Eingängigkeit eingebüßt hat.