Diego Agrimbau zeichnet seit Anfang der Neunziger Jahre Comics und ist seit den frühen Zweitausendern als Szenarist aktiv. Er gilt als einer der Hauptakteure der Wiederbelebung des argentinischen Comics. Der 1981 geborene Juan Manuel Tumburus hingegen hat seit jungen Jahren hauptsächlich an Animationsfilmen und in der Werbebranche gearbeitet. „Mit leeren Augen“ ist sein erstes Comicprojekt als Zeichner und führt ihn gleich in die schon ordentlich beackerte Welt des Puppenhorrors. Dennoch nicht überraschend, dass seine Bilder aussehen, als wären sie Standbilder aus einem animierten Film: Bleiche Kinder mit traurigen, großen Kulleraugen treffen auf augenlose, zerbrochene Porzellanpuppen, verwesende Leichen, blutige Enthauptungen, Gasmasken und die Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs. Das alles ist nicht immer leicht zu ertragen, soll es auch nicht. Vielmehr soll mit der Wahl drastischer Gegensätze und Mittel (passive kindliche Unschuld vs. aktive blutrünstige Morde) gezeigt werden, zu welchen bestialischen Abartigkeiten Krieg die menschliche Psyche bewegen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #168 Juni/Juli 2023 und Anke Kalau