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MISCALCULATIONS

Echolocation

Während die alten Helden aufgedunsen die Speckfalten ihrer Vergangenheit mit Avocado-Öl pflegen, vollziehen die MISCALCULATIONS mit neurochirurgischer Präzision die Perfektion ihres Gesamtwerkes in einer hypnotischen Achterbahnfahrt durch die Untiefen einer aussichtslosen Abhängigkeit von BUZZCOCKS-Endorphinen im tiefgekühlten JOY DIVISION/NEW ORDER-Gewand, durch die adrenalintreibenden MAGAZINE-Überschläge im achtfachen „12XU“-WIRE Looping und den Sturz in die TUBEWAY ARMY-Tiefe, bei dem du zu ersticken glaubst, erbarmungslos, nervenzerfetzend, aufregend.

Doch längst sind es nicht mehr diese hinlänglich bekannten und bemühten Referenzen, welche die Klasse der MISCALCULATIONS umschreiben könnten, sondern es ist der eigene Kosmos, den sich die Band aus diesen Versatzstücken geschaffen hat, der Status, als Referenz für sich selbst stehen zu können.

Entgegen anderen Bands, die zwar große Reden schwingen und seitenlange Pamphlete zu ihrer Genialität verfassen, dann aber doch nur heiseren Dünnschiss produzieren, belegen sie spielend mit der einzig richtigen Antwort.

Nämlich ohne großes Aufhebens und mit einem Album, das die Frage, ob eine weitere Steigerung angesichts des bereits fantastischenVorgängers überhaupt noch möglich ist, fast schon vermessen lächerlich erscheinen lässt.