Japaner und Beatmusik, das ist ein geringerer Kultur-Clash als seinerzeit etwa der maximal-pigmentierte Mensch mit Migrationshintergrund und Seppelhut Billy Mo. In den Sechzigern gab es in Japan eine gewaltige GS (Group Sound)-Szene, manche der dortigen Beat-Combos brachen mehr Herzen als die BEATLES, und bei einem SPIDERS-Gig kollabierten mehr Mädchen als während der gesamten Beatlemania.
MINNESOTA VOODOO MEN (was für ein bekloppter Name ...) spielen die GS-Musik ihrer Großeltern punktgenau nach, erweitern den klassischen Group Sound jedoch um etwas zeitgemäße Hysterie und Manie.
Also etwa wie eine Kreuzung aus NEATBEATS (fleißige KAISERS-Imitatoren) und den durchgeknallten GUITAR WOLF. Die Soundflat-EP enthält zwei MVM-Originale sowie zwei Cover (den RATTLES-Stomper „Baby that is rock’n’roll“ sowie „Let me in“ von den SORROWS).
Eine kleine feine EP, in der Menge sind die Voodoo Men erträglich, auf LP-Länge ausgedehnt nerven sie schon etwas.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Gereon Helmer