Die gloriose Rückkehr des Budget Rock steht mit dem Debütalbum der CONTROL FREAKS ganz unvermittelt wieder auf der Agenda. Niemand Geringeres als Greg Lowery, der Bass-Titan von Legenden der Neunziger Jahre wie SUPERCHARGER und RIP OFFS, schrammelt bei den Freaks über die Basssaiten.
Es nimmt wenig Wunder, dass der rumpelige LoFi-Minimal-Rock’n’Roll dann fast genauso klingt wie die besten Momente der Rip-Off-Belegschaft. Mit der enorm rotzigen Vokal-Arbeit der Rhythmusgitarristin Natalie Sweet bekommen die Freaks zudem noch ein wenig Zicken-Power.
Apropos Power, das Album ist eine durchweg energiegeladene Angelegenheit, voller Herzblut und Spielfreude. Dass nicht jeder Break sitzt, manches schräg, verspielt und mit ungezügeltem Schülerband-Charme rüberkommt, liegt natürlich in der Natur der Sache, das war im Hause Rip Off immer schon so.
Eine Covernummer („No desire“ von der Schweizer 77er-Punkcombo JACK & THE RIPPERS) steht elf wohlgeratenen, hochanständigen Songs zwischen Garagetrash, Powerpop und simplem Punk-Vergnügen gegenüber, in der Summe eine ausgesprochen angenehme Angelegenheit, so als ob man nach langer Zeit alte Freunde wiederträfe.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Gereon Helmer