MIKE LADD

Father Divine CD

Mike Ladd darf wohl als einer der wichtigsten und visionärsten Künstler im Bereich HipHop mit Hirn gelten, sozusagen die Anti-These von stumpfen Kackbratzen wie 50 Cent oder Fler. Wer auf eingängig durchgestylte Simpel-Sample-Tunes und die pedantische Repitition von Kodizes und Stilmitteln setzt, wer Image über Inhalt stellt und denkt, dicke Hose und Gangsta-Gestus ersetzten kreativen Hunger und Anspruch, der ist mit Mike Ladd denkbar schlecht bedient.

Denn auch auf "Father Divine" gibt er wieder mal den kompromisslosen Musik-Zerspaner und Wortakrobaten zwischen Psychedelia, (Punk-)Rock, Blues und ausgefeilt bouncenden Beats - nicht festzulegen, niemals vorhersehbar und dabei doch nie übermäßig vertrackt um der bloßen Avantgarde wegen.

Mittlerweile in Paris lebend, widmet sich Ladd hier der Reproduktion der Klangästhetik und Intensität des legendären Roir-Labels mittels seiner ganz eigenen Stilmittel und huldigt somit, obwohl auf musikalisch gänzlich anderen Pfaden wandelnd, einem seiner größten Einflüsse, den BAD BRAINS.

Sehr fett analog das Ganze, dabei schön dreckig und rauh und Hip hin, Hop her, Punk as fuck. (45:22) (08/10)