Warum Mike Doughty gerade jetzt auf die Idee kommt, sich vorzustellen, bleibt wohl sein Geheimnis. Tatsache ist, dass man ihn durchaus kennen könnte - als Frontmann von SOUL COUGHING, die Ende der Neunziger für Aufsehen sorgten, und natürlich als Solokünstler.
Als solcher kann er nämlich auch schon auf immerhin vier Alben zurückblicken. Grund genug also, die schönsten Songs zu sammeln und auf ein Album zu packen. Von dem verschrobenen Mix aus HipHop und Indie, der einst SOUL COUGHING auszeichnete, hat sich Doughty verabschiedet.
Stattdessen präsentiert er sich als klassischer Singer/Songwriter, dessen Songs vom fluffigen Beat und der verdammt charismatischen Stimme leben. Als bekannte Referenz taugt in diesem Fall zum Beispiel Jack Johnson, der es ja sogar immer wieder in die Charts schafft.
Ein anderer Anhaltspunkt könnten - auch wegen der Stimme - ältere FIREWATER-Songs sein, die noch nicht so sehr von Weltmusik durchzogen sind. In der Tat kommen die voll instrumentierten Songs auf „Introduction" etwas besser weg als beispielsweise die Live-Aufnahmen, bei denen Doughty nur mit Akustikgitarre auf der Bühne sitzt.
Mit Rhythmusfraktion kommt der Charme der Songs schlicht besser zur Geltung. Und liest man die Linernotes, die die Geschichte des Sängers nachzeichnen, dann wundert man sich, dass die Songs so viel gute Laune verbreiten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Christian Meiners
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und Christian Meiners