MIGRATORS

Goodbye Uncle CD

Die Oper ist erst aus, wenn die dicke Frau gesungen hat. Bei den MIGRATORS gibt es aber keine dicken Frauen, das sind alles Hungerhaken. Deswegen kann sich "Goodbye Uncle", die Rockoper des Projektes um den vormaligen UNDERGROUND ARROWS-Chef Roberto Falsetti auch über stattliche 78 Minuten hinschleppen.

Es bleibt aber ein kurzweiliges Unterfangen, Langeweile kommt nie auf. Roberto Falsetti und Ana Vukovojac, der kreative Kern der MIGRATORS begannen bereits 1999 mit den Arbeiten zu "Godbye Uncle", und es dauerte fünf Jahre - zwischenzeitlich veröffentlichten sie drei reguläre Alben - bis die Oper erste präsentable Formen angenommen hatte.

Die Grundfrage, die hinter dem Projekt steht war "Was wurde aus Quadrophenic Jimmy?". Um dieser Frage nachzugehen, schrieben Roberto und Ana knapp zwanzig Songs, die das Grundgerüst der Oper bilden.

Arrangiert für Vintage-Instrumente wie Vox-Jaguar-Orgel, Rickenbacker-Gitarre und Rhodes-Piano, klingt hier natürlich einiges nach der zweiten Oper der WHO, allerdings haben sie die schwülen Bombast-Sauereien weggelassen, hier swingt eigentlich alles locker im Dreieck zwischen Powerpop, Modsoul und zeitgemäßem Indiepop.

Zur Bühnenreife gelangte "Goodbye Uncle" im Herbst 2006, als die Oper in der desakralisierten All-Saints-Kirche in Rom mit einer ganzen Late von Gastmusikern uraufgeführt wurde. Kurz darauf ging es endlich ins Studio, um das Projekt für die Nachwelt im HiFi-Gewand zu erhalten.

Dem CD-Jewelcase liegt ein extrem stylishes A5-Fotobuch bei, in dem neben den Texten auch zu jedem Song ein künstlerisch hochwertiges Bild abgedruckt ist. Ein Projekt mit viel Liebe zum Detail, man merkt, dass alle Beteiligten hier eine Riesenportion Herzblut investiert haben.

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