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MIDNIGHT

Complete And Total Hell / Satanic Royalty / Shox Of Violence

Seit 2003 schon ist Jameson „Athenar“ Walters aus Cleveland, Ohio als Songwriter und Kopf des Bandprojekts MIDNIGHT aktiv, und obwohl mir der Name hier und da mal begegnete, bedurfte es nachdrücklichen Einwirkens seitens eines Ox-Wegbegleiters aus der Frühzeit des Heftes, der wiederholt von den Live-Qualitäten der Formation schwärmte, dass ich irgendwann dessen Drängen nachgab („Das gefällt dir sicher!“) und mich mal mit den bislang übersehenen/missachteten MIDNIGHT beschäftigte. Ein Nachhilfepaket später – Dank an Metal Blade – konnte ich endlich diese sträfliche Lücke schließen und musste feststellen, dass dieser pechschwarze Cocktail aus Black Metal, Thrash, Crust und Punk eigentlich genau meinem Beuteschema entspricht. Jede Menge DIY-Attitüde, Nonkonformismus und Eigenwilligkeit drückt hier aus allen Poren, und ich stelle mir Athenar als einen Typen vor, der trotz einer anderen musikalischen Spielwiese viele Gemeinsamkeiten hat mit Eigenbrötlern wie J Mascis oder Nick Saloman. 2003 erschien das Debüt „Funeral“, diverse Kleinformate später dann 2011 auf dem (damaligen) Stammlabel Hells Headbangers das „Satanic Royalty“-Album, dem diverse weitere folgten, zuletzt 2021 „Let There Be Witchery“ auf Metal Blade, das seit einigen Jahren die Labelheimat ist. Für Spätzünder wie mich, die weder willens noch in der Lage sind, die Sammlerpreise für die längst legendären frühen MIDNIGHT-Releases zu bezahlen, wurde dort 2023 „Complete And Total Hell“ neu aufgelegt, eine bereits 2012 erstmals auf Hells Headbangers erschienene Zusammenstellung von allem Material prä „Satanic Royalty“. Das wiederum, im Original von 2011, gab es 2021 in überarbeiteter Version auf Metal Blade: auf CD1 das normale Album, auf CD2 die Demos, auf der DVD Shows von 2011 und 2012 sowie die „Satanic Royalty 10th Anniversary Documentary“. „Shox Of Violence“ wiederum war 2016 nur der Titel einer 4-Song-12“-EP auf Hells Headbangers, und auch hier hat Metal Blade ein Herz für Late Adopter und anno 2023 eine 25-Song-CD daraus gemacht, die Athenar selbst aber mit dem Disclaimer versehen hat, dass er es verstehen könne, wenn man wegen suboptimaler Produktion nach den vier Original-Songs bei den dann folgenden EP-, Live- und Compilation-Tracks irgendwann mittels Stop-Taste aussteige. Mich schockt das nicht, ich bin ab sofort Fan – und die nächste Tour verpasse ich sicher nicht!