Hinter der etwas seltsam wirkenden Verbindung des Namens von Mick Turner mit dem Projektnamen TREN BROTHERS verbirgt sich letztendlich nur die Kollaboration der Bandkollegen Mick Turner und Jim White, besser bekannt als zwei Drittel von DIRTY THREE.
Während Warren Ellis mit Nick Cave unterwegs ist, finden Turner und White hier ein Ventil für ihre Kreativität in Form von improvisierten Instrumentalnummern, die gar nicht mal so weit von DIRTY THREE entfernt sind, wie etwa der sehr schöne, neunminütige erste Track, wo auch eine Violine zu hören ist.
"Blue Trees" ist eine Sammlung von inzwischen nicht mehr erhältlichen Singles, insgesamt 14 Songs, die geprägt sind von Turners typischem Gitarrespiel, das hier allerdings noch improvisierter als bei DIRTY THREE daherkommt.
Wer DIRTY THREE mag, wird sicherlich auch leicht Zugang zu den relaxten, abstrakten Gitarrenummern dieser Platte finden, deren poetische Klanglandschaften mit ihren filigranen Melodien eine angenehme meditative Atmosphäre erzeugen, die deutlich friedlicher ausfällt, als es ansonsten bei Turners und Whites Hauptband der Fall ist, wo man aber ebenfalls das Gefühl hat, der australische Kontinent hätte in der Musik irgendwie seine Spuren hinterlassen.
Und ich frage mich an dieser Stelle, wieso die anderen Soloplatten von Turner eigentlich bisher völlig an mir vorbei gegangen sind. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Thomas Kerpen