MEWITHOUTYOU

Pale Horses

Auch bei ihrem sechsten Album lässt sich die experimentelle Alternative-Band aus Philadelphia nur ungern in Kategorieren zwängen. Nach 15 Jahren erfolgreicher Rebellion gegen die Kritikerkaste und ihren vermessenen Genreschubladen lassen sich MEWITHOUTYOU mittlerweile zum Glück ganz unsexy mit sich selbst erklären.

Denn „Pale Horses“ ist gewissermaßen eine Best-Of-Zusammenstellung und beinhaltet all die Facetten ihres um die Ecke gedachten Post-Cores – von ihrem aufrührerischen Debüt „[A -> B] Life“ (2002) bis hin zum in sich ruhenderen, indie-esquen Vorgänger „Ten Stories“ (2012).

Wer keinerlei Berührungspunkte mit der Band hat, der darf jetzt an FOXING, THRICE oder THE WORLD IS A BEAUTIFUL PLACE AND I AM NO LONGER AFRAID TO DIE denken. Dass Aaron Weiss seine Texte mit Referenzen an dem muslimischen, jüdischen und christlichen Glauben anreichert und jede Zeile vor Spiritualität und Übersinnlichkeit strotzt, dürfte weiterhin der Hauptgrund sein, dass viele Leute einen Bogen um die Ex-Tooth And Nail-Jünger machen.

Und wenn man das erstmal weiß, wird man den Gedanken an eine Predigt – egal ob bei Spoken-Word-Passagen oder hysterischem Geschrei – nicht mehr los.