METALHEAD

Ein beschaulicher Bauernhof in Island. Die zwölfjährige Hera muss mitansehen, wie ihr Bruder Baldur (Óskar Logi Ágústsson von der isländischen Psychedelic-Band THE VINTAGE CARAVAN) bei einem Mähdrescherunfall skalpiert wird.

Noch am Tag der Beerdigung verbrennt sie ihre Mädchenkleider und trägt fortan nur noch die übergroßen Band-Shirts ihres Bruders, seine Gitarre und seine Metal-Platten werden zu heiligen Reliquien, sein Zimmer mit Postern von JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN zum Schrein.

Als einzigen Weg ihre Trauer zu bewältigen, schlüpft sie in seine Metalhead-Persona, so wie sie sich in seiner schweren Lederjacke Schutz suchend zu verkriechen scheint. Jahre später als junge Erwachsene sitzt Hera immer noch in ihrem Heimatkaff fest, unverstanden und einsam, unfähig, den Schmerz loszulassen, wütend auf alles und jeden.

Ihre Rebellion nimmt immer extremere und selbstzerstörerische Ausmaße an ...  „Metalhead“ ist nicht nur eine liebevolle Hommage an die klassische Ära des Hardrock und Metal der Achtziger und beginnenden Neunziger, Ragnar Bragasons Film ist ebenso ein tief berührendes Drama über eine Familie, die am Tod des Sohnes zu zerbrechen droht.

Die wahrhaft überragende Thorbjorg Helga Thorgilsdóttir ist auf ihrer Tour de Force als Hera das finster pochende Herz der Erzählung. Bragason versteht es, überwältigende Bilder und starke Szenen zu schaffen, und wenn Hera in Corpsepaint mit ihren verdatterten Eltern beim Abendbrot sitzt oder der neue Dorfpfarrer über CELTIC FROST fachsimpelt, bricht bei aller Schwere und Traurigkeit erleichternde Komik durch.

Mit Musik von RIOT, MEGADETH, JUDAS PRIEST, SAVATAGE, TEAZE, SÓLSTAFIR und Pétur Ben – ein absolutes Must-See!