Schade eigentlich, dass ich das erste Album der aus der kalifornischen Hauptstadt Sacramento stammenden PIPEDOWN verpasst habe, denn ihr zweiter Longplayer ist wirklich beeindruckend. "Mental Weaponary", den Albumtitel, darf man hier nämlich wörtlich nehmen, in dem Sinne, dass ein scharfer, wacher Geist die beste Waffe ist.
PIPEDOWN sind eine weitere US-Band, ähnlich ihren Labelmates THOUGHT RIOT und ANTI-FLAG, aber auch PROPAGANDHI, STRIKE ANYWHERE oder NO FX, die ganz bewusst politisch bzw. gesellschaftlich engagierte Texte schreiben, die sich quasi eine Art Bildungsauftrag auf die Fahne geschrieben haben.
Das tun PIPEDOWN ohne Klischees, sondern man merkt ihnen an, dass sie einige Zeit auf die Erstellung der Song- wie der erläuternden Texte im Booklet verwendet haben - der Geist als Waffe eben.
Und auch musikalisch müssen sich PIPDOWN nicht verstecken, sind sie eine rundum mitreißende Hardcore/Punk-Band, mal rotzig und hochmelodiös, mal scharf und metallisch und eher New School, jedoch immer eingängig und mitreißend.
Eine Band, bei der man sich ohne sie jemals live gesehen zu haben vorstellen kann, wie bei ihren Shows der Saal tobt. Dass das Albumcover dann zwar gut gezeichnet ist, aber auch zu einer schlechten Crust- oder Todesmetall-Combo gehören könnte, lassen wir da einfach mal ohne Punktabzug durchgehen.
Killerband! (40:30) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Lauri Wessel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Joachim Hiller