DISPOSED TO MIRTH kommen aus Münster und spielen Death/Metalcore. Soweit die eigentlich schon alles sagenden Eckdaten zum mir vorliegenden Album namens „Menschenhai". Dennoch schafft es die Band, sich irgendwie vom Wust jener Bands abzuheben, welche oben genannte stilistische Richtung favorisieren.
Das wird schon beim Lesen des Bandinfos deutlich, in welchem die Rede von einem Gitarristen ist, der sich als Kind in einem weitläufigen Gebiet Sibiriens verlief und auf wundersame Weise wiedergefunden wurde, weil er ein nicht näher definiertes Saiteninstrument fand und es schaffte, selbigem wunderschöne Töne zu entlocken.
Oder aber auch von einem Schlagzeuger, der während seines 15-jährigen Verbleibs in Südamerika versehentlich die Frucht eines Peyote-Kaktus' aß und seitdem die Vision von Trommeln in seinem Kopf hat.
Ob man das nun glaubt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen, aber eins ist Fakt: „Menschenhai" ist ein Album, welches mit seinem Schießbude/Moshpart/Schießbude-Prinzip zwar keinerlei neue Wege beschreitet, allerdings aufgrund der immer wieder (sogar äußerst geschickt) eingestreuten Melodien osteuropäischer und russischer Herkunft aufhorchen lässt.
Und auch wenn die cleanen Gesänge wohl eher die Milch im Kühlschrank sauer werden lassen, als wohlige Schauer zu erzeugen, kann man hier durchaus sagen, dass die Platte für ein Debütalbum einer noch recht jungen Band gar nicht mal so schlecht ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Jens Kirsch