Mit THE DEVIL’S BLOOD legte Selim Lemouchi den Grundstein für das derzeit florierende Okkult-Rock-Genre, welches immer mehr mal mehr, mal weniger gute Bands zu Tage fördert. Hielt ich den Mann anfangs für einen überaus intelligenten Menschen, der es versteht, die Massen durch eine gewisse Theatralik für sich zu gewinnen, so weiß ich heute, dass Herr Lemouchi eine äußerst gestörte Persönlichkeit ist, der keine andere Meinung außer der seinen akzeptiert und auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, wenn man eben jene nicht teilt.
So geschehen während des Auftritts der zu diesem Zeitpunkt noch existenten THE DEVIL’S BLOOD auf dem Bang Your Head Festival 2012, als ein Fan der Band beide Mittelfinger entgegenstreckte und dafür von Lemouchi mit mehreren gezielten Faustschlägen ins Krankenhaus befördert wurde.
Ein Umstand, der jedoch nichts daran ändert, dass der Mann ein musikalische Genie ist, der nun nach dem Ende THE DEVIL’S BLOODs mit neuer Mannschaft weitermacht und sich deutlich mehr in Richtung Siebziger-Psychedelic-Prog-Rock orientiert.
„Eschaton“, „Thistle“ und „Your way down“ heißen die ersten drei sehr überzeugenden Songs der Band, die stark an Acts wie frühe PINK FLOYD erinnern, soundtechnisch jedoch um Längen besser daherkommen.
Ich bin gespannt, ob das auch auf Albumlänge gelingt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Jens Kirsch