AUTHOR & PUNISHER

Melk En Honing

Kollege André hatte recht: AUTHOR & PUNISHER rufen Erinnerungen an MINISTRY wach. Nicht die harschen, sperrigen MINISTRY, sondern eher die gemäßigte Variante der Band, bei der Al Jourgensen immer auch etwas in Richtung Alternative schielte.

Trotzdem klingt „Melk En Honing“ sehr brachial und vor allem auch radikal und kompromisslos. Ein schwerer Brocken mit mächtigen Drones, einer permanenten klinischen, maschinellen Kälte und dennoch Platz für nicht nur unterschwellige Melodien.

Diese tönen mitunter nicht unbedingt lebensbejahend und verursachen durchaus so manchen dicken Kloß im Hals. Da passt es ja wie die Faust aufs Auge, dass sich Kreativkopf Tristan Shone Phil Anselmo als Produzenten geangelt hat, der übrigens auch zugleich Labelboss von Housecore Records ist.

Der Mann hat ja bekanntlich eine Schwäche für derartigen „Lärm“. Das zunächst großspurig anmutende Vorhaben, Kunst, Technik und Musik in Einklang zu bringen, kann unterm Strich als gelungen bezeichnet werden.