Schon der Albumtitel dürfte Interesse bei all jenen wecken, die nicht mehr zu den ganz Jungen gehören und noch den echten Punk oder zumindest seine allerletzten Ausläufer miterleben durften. Für alle, die es nicht verstehen: TON STEINE SCHERBEN googlen, bitte. Und wer MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT kennt, der wird auch sofort wissen, dass es sich hier nicht einfach nur um einen platten Wortwitz handelt, der Aufmerksamkeit generieren soll, sondern intelligente Lyrik und feine linguistische Spitzen zu erwarten sind. Denn MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT schaffen es gekonnt, dem Klischee zu trotzen: Wer ernsthaft denkt, die großen Lyrics seien nur in zarter Musik zu finden, während die brutale Musik naturgemäß auch stumpfe Inhalte haben muss, der sollte wirklich, wirklich mal etwas an seiner Weltanschauung schrauben. Wer NASTY mag oder ein Fan von TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN ist, der macht auch bei MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT nichts falsch. Ganze 13 Lieder lang geht es um die unabwendbare Katastrophe, auf die der Mensch zusteuert, musikalisch sehr homogen gehalten, aber inhaltlich immer wieder sehr erfrischend aufbereitet. Mit dem Reclam-Heftchen ab in den Moshpit, ist hier die Devise. Und da dürfte es ja durchaus einiges an Zielgruppe geben.
© by Fuze - Ausgabe #93 April/Mai 2022 und Jenny Josefine Schulz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Sebastian Walkenhorst
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Joni de Groot
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Benjamin Korf
© by Fuze - Ausgabe #93 April/Mai 2022 und Jenny Josefine Schulz