MEDEIA

Abandon All

Rabenschwarz bedruckte CDs sind inzwischen fast ebenso langweilig wie Bands, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihre Hörerschaft mit niedergedrückten Klängen und fatalistischen Inhalten an den Rand des Suizids zu führen.

Ich übertreibe natürlich maßlos, zumal bislang niemand eine Wechselbeziehung zwischen dem Zuschnitt einer Musik und der Disposition ihrer Rezipienten glaubhaft nachweisen konnte (auch wenn dies mit Schmähschriften wie etwa Bañols „Die okkulte Seite des Rock“ in regelmäßigen Abständen versucht wurde).

Dennoch krankt der neueste Streich des Sextetts aus Finnland daran, dass zwar die Rahmenstücke interessant ausgearbeitet sind, der Rest der Platte aber auf die Reproduktion der immer gleichen Muster setzt und somit wenig Abwechslung bietet: Mann brüllt, Frau säuselt trübsinnig vor sich hin, „ein Klavier, ein Klavier!“, Distortion bis zum Anschlag, Drumfill – und bäm! Der Weltuntergang ist nah.