MATINEE

Selbst als die DVD die Laserdisc schon längst als digitales Speichermedium für Filme abgelöst hatte, blieb die LD von Joe Dantes Film „Matinee“ lange ein begehrtes Sammlerstück. Darauf enthalten war als Bonus der komplette Kurzfilm „Mant“, eine Parodie auf Horror/SciFi-Filme aus den Fünfzigern wie „Formicula“ oder „Tarantula“, der in „Matinee“ während einer Kinovorstellung gezeigt wird.

Neben „Piranhas“ wurde auch dieser Dante-Film gerade neu von Koch aufgelegt, sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray, und enthält zum ersten Mal auch „Mant“, neben einem exklusiven Interview mit dem Regisseur.

Darin bezeichnet Dante „Matinee“ glaubhaft als einen seiner persönlichsten Filme. Leider war er auch einer seiner letzten wirklich guten, auch wenn er 1998 mit „Small Soldiers“ noch mal an frühere Klassiker wie „Gremlins“ anknüpfen konnte.

Seine beiden letzten Produktionen „Weg mit der Ex“ von 2014 und „The Hole“ (2009) braucht hingegen kein Mensch mehr. Dante hatte während seiner Karriere nie ein Hehl daraus gemacht, dass er im tiefsten Inneren immer der kleine Junge geblieben ist, der sich leidenschaftlich für alte Horror-Comics und -Filme der 50er und 60er begeistern konnte.

Und in kaum einem anderen seiner mit Zitaten und Insider-Gags gespickten Filme kommt das dermaßen stark zur Geltung wie in „Matinee“, der Zeitgeschichtliches mit Autobiografischem verbindet, realen Schrecken mit fiktionalem Horror, und gleichzeitig liebevolle Hommage als auch respektlose Parodie ist.

John Goodman spielt darin den Filmproduzenten Lawrence Woolsey, der im Jahr 1962 in Florida gerade seinen neuen Film „Mant“ ins Kino bringt, als die Kubakrise fast zum Auslöser einer nuklearen Katastrophe wird.

Vorbild für Woolsey war natürlich Regisseur William Castle, der seine B-Movies mit ähnlichen Werbegimmicks wie Woolsey aufpeppte und so Kultstatus erlangte.