MASSMORD / SHADES OF GREY

Split

Die ganze Welt spielt jetzt Thrash Metal. Die ganze Welt? Nein, ein kleines skandinavisches Land namens Schweden widersetzt sich dem unsäglichen Trend und bleibt rasendem Crustpunk treu. Los geht’s mit fünf Songs von SHADES OF GREY aus Stockholm, einem paritätisch männlich/weiblich besetzten Quartett, das tief im runtergestimmten melodischen D-Beat beheimatet ist.

Gewisse Parallelen zu den Übervätern TRAGEDY sind nicht ganz zu verbergen, aber es gibt gewiss Schlimmeres. Politisch linke Orientierung und der englische, genretypisch männlich/weibliche Wechselgesang runden das Bild ab und lassen SHADES OF GREY ganz oben mitspielen.

Danach sechs Tracks von MASSMORD, die zuvor schon zwei LPs veröffentlicht haben und stilistisch gut passen. Auch hier ist D-Beat das musikalische Fundament, aber MASSMORD gehen insgesamt noch brachialer, räudiger und metallischer vor.

Die Band hat eine Menge negative Energie und Wut zu bieten, kommt sogar gelegentlich ins Grooven und hat dann diese MOTÖRHEAD-Attitüde, die im D-Beat ja nicht so ganz selten ist. Schöne Scheibe, bei der mir SHADES OF GREY einen Tick besser gefallen.