Oha! Mit dem neuen Album der MARTINETS hat Jim von Scooch Pooch die beste Platte seit langem veröffentlicht. "New Stories For Men" (der Titel ist wohl einem Pulp Fiction-Heftchen entliehen, in dessen Stil auch das Cover gestaltet wurde) ist eine der gelungensten Annäherungen der letzten Zeit an den New Yorker Punk-Sound der Siebziger (Hell und Thunders lassen grüßen), plus einem Topping aus weiteren leckeren Zutaten des US-Gitarrenrocks der frühen Achtziger.
Ein Blick auf die Besetzungsliste offenbart dann auch schnell, woher die MARTINETS ihre musikalische Kompetenz ziehen: Daniel Rey (Gitarre) ist ja wohl kein Unbekannter, spätestens seit er Joey Ramones letztes Album produzierte ist der Mann bekannter, als ihn seine aktuelle Band jemals machen wird, und Basser Dave Rick war einst Gitarrist bei Kramers grandiosen und leider vergessenen BONGWATER.
Roger Murdock und Eamonn Bowles sagen mir erstmal nichts, seien aber der Vollständigkeit halber genannt. Neben neun eigenen Songs finden sich auch fünf Coverversionen, unter anderem von Billy Childish ("We're gone!") und den KINKS ("This is where I belong").
Ein unspektakuläres, aber bei genauer Betrachtung richtig großartiges Album, das entdeckt werden will. (43:42) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Joachim Hiller