Je nachdem, ob man „Sunburnt“ von 1996 als echtes THE CHILLS-Album betrachtet oder doch eher als Martin Phillipps-Soloplatte (zuvor entstand 1992 „Soft Bomb“) dauerte es elf beziehungsweise 15 Jahre, bis man von der neuseeländischen Band 2007 mit der EP „Stand By“ neues Material zu hören bekam.
Ein komplettes neues Album erschien aber erst 2015, aber das Warten auf „Silver Bullets“ hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Letztendlich waren alle THE CHILLS-Alben auf gewisse Weise Martin Phillipps-Soloplatten, denn ein wirklich konstantes Line-up gab es bei dieser Band nie.
Wer die Möglichkeit hatte, THE CHILLS in letzter Zeit auf der Bühne zu erleben, hatte aber nicht das Gefühl, dass die aktuellen Mitstreiter von Phillipps ein Problem damit hatten, das spezielle Feeling der CHILLS-Songs zu reproduzieren.
So was nennt man wohl Zeitlosigkeit. Im Rahmen der Album-Veröffentlichung spielte Phillipps auch einige Solo-Konzerte in England, nur mit Gitarre bewaffnet, von denen der Gig im Londoner Moth Club für diese Platte festgehalten wurde.
Insgesamt 17 alte und neue CHILLS-Songs gibt Phillipps hier auf spartanische Weise zum Besten, und unterstreicht damit die Klasse seines Songwritings, das bisher nur bedingt in angemessener Form gewürdigt wurde.
Diese Veröffentlichung im DigiBook enthält neben der Live-CD noch die aktuelle Dokumentation „The Curse Of The Chills“ als (Preview)-DVD, wobei nicht klar ist, wann und wie diese in Zukunft noch einmal einzeln erscheinen wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #127 August/September 2016 und Thomas Kerpen