Wie es eben so kommt: Ich schätze, ich habe den einzigen Hit, den die aus Toronto, Kanada stammende Band jemals hatte, das legendäre "Echo beach", direkt nach Erscheinen 1980 im Radio gehört, denn mir kommt es so vor, als hätte ich das Lied schon immer gekannt.
Gekauft habe ich mir die Platte, obwohl mich der Song damals schon berührte und faszinierte, dann aber erst 20 Jahre später, für 99 Cent in einer Ramschkiste bei "Amoeba" in San Francisco und freute mich unbändig über die Entdeckung.
Denn eBay hin oder her, ich finde Platten lieber in Kisten als im Internet, und so fehlen mir auch immer noch die beiden späteren Platten der sechsköpfigen Band - kommt Zeit, kommt Platte.
Und jetzt also die Wiederveröffentlichung des damals weltweit gut verkauften Debüts "Metro Music" in einer remasterten Version ohne Bonusmaterial, und ich bin einmal mehr von "Echo beach" ergriffen, einem der besten Post-Punk/New Wave-Songs ever, natürlich unglaublich auf Popsong produziert, aber dabei durch die Stimmen der beiden Sängerinnen (die beide Martha hießen) Gänsehaut erregend, mit grandios kitschigen Synthies und diesem so wunderbar klischeehaften New Wave-Saxophon, das Bilder auslöst, die wohl nur jemand nachvollziehen kann, der die frühen Achtziger als Teenager erleben musste.
Ein perfektes Pop-Album, das für mich gleichauf steht mit Lene Lovich und Hazel O'Connor - mein Sommerhit 2003! (9/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Joachim Hiller