Dass die Schweden CULT OF LUNA alles andere als eine auf der Stelle tretende Band sind, das haben sie in der jüngeren Vergangenheit unter anderem mit dem Jahrhundertalbum „Vertikal“ und der folgenden EP „Vertikal II“ bewiesen.
Beide Releases haben auch drei Jahre später rein gar nichts von ihrer unfassbaren, soggleichen Wirkung verloren und zu Recht stellte man sich die Frage, ob und wenn ja, wie man das überhaupt noch toppen könnte.
Die Antwort kommt also nun in Form des achten Albums „Mariner“, für das sich die Band mit der New Yorker Ausnahmekünstlerin Julie Christmas zusammengetan hat, die man vielleicht von MADE OUT OF BABIES oder BATTLE OF MICE kennt.
So ist es insbesondere ihr mal betörend schöner, mal sich hysterisch überschlagender und leidender Gesang, der den fünf neuen Songs das gewisse Etwas verleiht, welche sich ihrerseits wiederum kompositorisch nicht weit von dem entfernt bewegen, was CULT OF LUNA auf „Vertikal“ veranstaltet haben.
So bietet auch „Mariner“ diese kaum greifbare, gnadenlos harte maschinelle Kälte, kombiniert mit epochalen Songstrukturen. Mal wird monoton aber brachial gewalzt, mal wird ein Song Schicht für Schicht langsam aufgebaut, um dann letztlich in einem grandiosen und epischen Finale zu enden.
Getoppt haben CULT OF LUNA damit „Vertikal“ nicht, nah dran an der Perfektion sind sie aber wieder allemal.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Jens Kirsch