Ich muss eingestehen, dass ich mich bei Installationen, Musique concrète oder solch abstrakten und hochauflöslichen Klangexperimenten sehr schwer damit abfinde, wenn der Künstler von „Kompositionen“ redet.
Sicher, es wird geplant, konzeptioniert, Abläufe vorausgedacht und sicher auch gezielt in eine Richtung arrangiert und experimentiert. Sicher, in Kunstkreisen wird das auch so akzeptiert.
Was auf jeden Fall exzellent gelungen ist, ist die klangtechnische Seite: Selten habe ich so klare und rauschfreie Aufnahmen gehört und das ist sicher auch ein großer Verdienst jahrelangen Studiums und Auseinandersetzung mit Klängen.
Hier verwischen einfach alle Grenzen. Hörgewohnheiten werden ignoriert. Musik dekonstruiert und auf berauschend anregende und neue Weise präsentiert. Es passiert ständig etwas Unvorhersehbares und die Klänge, na gut, die Kompositionen stehen komplett außerhalb jedes Raumes und auch Zeit spielt keine Rolle mehr.
Sicher, manches mutet sehr akademisch, spröde und kühl an, aber gerade das ist ja auch der neue Sinnesreiz und die Ästhetik dieser Musik, auf die man sich als Hörer einlassen muss beziehungsweise sollte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Carsten Vollmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Carsten Vollmer