Schräger, mitunter atonaler und oft minimalistischer Electro-Dada-Pop in der Tradition der FLYING LIZARDS, die 1984 James Browns „Dizzy Miss Lizzy“ gecovert haben, kommt vom britischen Duo MAP 71. Das wirkt bisweilen belastend auf die Synapsen: fordernd, quer, experimentell, Texte und Poesie zitierend, Kunst in großen und kalten Lofts und verfallenen Industriehallen.
Das Duo aus dem britischen Brighton lässt den Begriff „Noisy poetry“ neu aufleben. Ohne Zweifel hätte Genesis P-Orridge (THROBBING GRISTLE, PSYCHIC TV etc.) seinen Gefallen an MAP 71 gefunden und die Industrial-Band SPK hätte MAP 71 vielleicht ins Vorprogramm genommen.
Teilweise hat der Sprechgesang von Lisa Jayne Facetten von Anne Clark, nur der Synthie-Dance-Faktor fehlt, oder Lydia Lunch, allein das Spröde dominiert die Tracks. Vielleicht ist es auf eine gewisse Art und Weise die konsequente Weiterführung dessen, was SLEAFORD MODS erreichen wollen – sozialkritische Utopien, nun aber im surreal-elektronischen Störgewitter vorgetragen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #151 August/September 2020 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #141 Dezember/Januar 2018 und Markus Kolodziej