MANNEQUIN PUSSY sind eine prall gefüllte Wundertüte, der Stil der amerikanischen Punkrock-Band ist nicht wirklich greifbar. Immer ausgehend von schön schrammeligen Gitarren macht es sich die Band musikalisch irgendwo zwischen MOURN, HOLE, MEAT WAVE, PIXIES und PETROL GIRLS gemütlich.
Der Gesang von Marisa Dabice kommt dabei ebenso aus dem Bauch wie die Musik. Wundervoll, wie sie im einen Moment zaghaft und melodisch singt, um dir im nächsten die spitzen Krallen einmal quer durch das Gesicht zu ziehen („High horse“).
Fast jeder Song auf „Patience“ klingt wieder authentisch und intuitiv, so dass man glauben könnte, die Band hätte einfach gleich den ersten Versuch auf die Platte gepresst. Das schließt allerdings auch wieder mit ein, dass MANNEQUIN PUSSY auf nachvollziehbare Strukturen verzichten.
Manche Songs wirken dadurch unfertig („Drunk I“, „Clams“), andere scheinen im Mittelteil zu beginnen („Who you are“). Besonders gut gefallen mir die Momente, in denen sich die Band komplett dem Noise hingibt, einfach alles niedertrampelt („F.U.C.A.W.“) und dann den puren Punk raushängen lässt.
Top-Album, aber unterm Strich sind MANNEQUIN PUSSY eine Band, die man in aller Konsequenz live erleben sollte.
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