BOLT THROWER waren und sind immer noch eine Macht, und den Abend in der Zeche Carl in Essen würde ich definitiv als einen der besten Konzertabende in mein Tagebuch eingetragen, wenn ich eines hätte. VORE aus Fayetteville in Arkansas lassen definitiv musikalische Parallelen erkennen - Death Metal mit langsam groovendem Schlagzeug und Gitarren, dass man eben wie bei oben genannten vermeintlichen Vorbildern meint, ein Panzer rollt und rollt und rollt.
Frontmann John Voelker grunzt, gurgelt und grölt einem Karl Willets nicht unähnlich, und auch textlich harmonieren VORE mit den Engländern. Alles in allem fällt mir keine Band als musikalischer Vergleich ein, außer vielleicht noch ansatzweise die doomigen CROWBAR.
Leider gehen VORE, die mit "Maleficus" schon ihr drittes Album rausbringen und schon seit 1994 aktiv Todes-Metal fabrizieren, extrem gradlinig vor, das heißt, es gibt auf der ganzen Platte im Gegensatz zu BOLT THROWER wenig Höhepunkte, die einen aufhorchen lassen.
Die Tempowechsel sind rar und Nummern wie "Wrath wrought ruin" oder der Opener "Maleficus", die in dieser Hinsicht im Vergleich zum Rest wirklich glänzen, sind eher selten. "Maleficus" ist langsam, sehr langsam und gewaltig und das macht zunächst richtig Spaß, da eben nicht allzu viele Bands Death Metal dieser Art spielen.
Doch kommt das schon spielerisch auf keinen Fall an Bands wie BOLT THROWER ran und bolzt, rollt und bollert leider etwas ins Abseits. Dennoch sollten Fans der groovenden Langsamkeit mal reinhören.
Auf der Homepage gibts Hörproben. (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Carsten Hanke