LIMITED EXPRESS (HAS GONE?) sind Japaner, und natürlich steht auch ihr "Indierock" in dem Bemühen, möglichst großes Chaos zu erzeugen, ganz in der Tradition von Bands wie MELT BANANA, RUINS oder der BOREDOMS.
Das ist wild, verrückt und auch fürchterlich anstrengend, denn auf jeden etwas subtiler angelegten Song folgt wieder enervierendes Gehacke, was nur bedingt Charme besitzt, dafür hat man so eine Form von Destruktionswillen einfach schon zu oft gehört.
LIMITED EXPRESS (HAS GONE?) versuchen den Spagat zwischen Punk und Jazz, was jeden John Zorn-Fan sicher entzücken dürfte, und sind dabei immer dann am erfolgreichsten, wenn sie das Tempo drosseln und ihren Songs genug Zeit zur Entfaltung lassen.
Allerdings ist bei ihnen, ähnlich wie bei DEERHOOF aus San Francisco, das große Problem, dass man die Band einfach nicht zu fassen bekommt. In ihrem Bemühen, sich jeglichen Kategorisierungsversuchen zu entziehen, verlaufen sie sich in einem Noiserock-Niemandsland, in dem man zwar allein auf weiter Flur steht, aber auch mal am Hörer vorbei musiziert.
LIMITED EXPRESS (HAS GONE?) sollte an sich eine Band sein, die tatsächlich aufregende Musik produziert, stattdessen langweilen sie einem in dem Bemühen, einem möglichst stark auf die Nerven zu gehen.
Ich habe schon immer gesagt, dass man so eine Art Noiserock wirklich beherrschen und virtuos umsetzen muss, und gerade die RUINS oder BOREDOMS sind dafür der beste Beweis. LIMITED EXPRESS (HAS GONE?) tun in dieser Hinsicht nicht mehr, als sich im Sandkasten mit der Schüppe gegenseitig kräftig auf den Kopf zu schlagen und dabei herumzukreischen, wo doch mal besser die Erziehungsberechtigten einschreiten sollten, bevor noch was passiert.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Carsten Vollmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Thomas Kerpen