MAKEOUTS

Back To Sleep

In einem Genre, das mittlerweile ähnlich stark frequentiert ist wie der Lidl-Markt um die Ecke an einem Heizdecken-Sonderangebotsmontag, können einem die sieben Jahre, welche die Veröffentlichung der MAKEOUTS-Debüt-7“ nun schon zurückliegt, durchaus wie ein Jahrhundert erscheinen.

Das Zeugnis einer Epoche, in der die damals selbstbetitelte „Worst Band Ever“ in Ermangelung finanzieller Ressourcen Rasierwasser zum Frühstück trank, Daddys alte Pornohefte als textliche Inspiration nutzte und in TEENGENERATE/RIP OFFS-Manier muffige Büffelfelle verkloppte.

So war sie eben, die Vergangenheit, keiner konnte, nichts musste, lieber Bier als Brecht und dann die erste LP. Ein Schlag ins Gesicht der Lowery-Lobbyisten, der Trip nach Strangeland via der BLACK LIPS-PeePee-Blutpolka Version des Blues, via King Khans bittersüß schmelzendem Zuckerpop und BBQ’s Bo Diddley-Version der ersten „Nuggets“-Compilation.

Eine federführende Generation, lange bevor Ty Segall den Kindergarten verließ und Hornbrillen nicht zu Anerkennung, sondern zu einer gebrochenen Nase führten. Hätten sie diesen Weg damals nicht eingeschlagen und würden ihn nicht immer noch gleichermaßen begeisternd weiterführen, so würde sich wohl heute keiner mehr an die „Worst Band Ever“ erinnern, denn worst wollten damals viele sein, die heute ganz hinten im Plattenregal verstauben und irgendwann als Bieruntersetzer enden.