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MAGGOT HEART

Hunger

Dafür, dass die Schwedin Linnéa Olsson auf dem 2015er-Debüt „Dreamcrash“ der BEASTMILK-Nachfolger GRAVE PLEASURES eigentlich nur bei einem Song zu hören ist, dem großartigen „New hip moon“, den sie auch mitgeschrieben hat, ist sie im Video zum Song als Gitarristin gut sichtbar und wirkt wie ein fester Bestandteil der Band. Drei Jahre später erschien dann auf dem Berliner Label Teratology Sound & Vision „Dusk To Dusk“, das Debüt von Olssons eigener Band MAGGOT HEART, gefolgt 2020 von „Mercy Machine“ auf Rapid Eye Records, ebenfalls ein Label aus Berlin, wo die Band auch ansässig zu sein scheint. Das neue Album „Hunger“ wurde von Rapid Eye jetzt in Zusammenarbeit mit dem finnischen Label Svart veröffentlicht. In der Metal-Presse bekamen MAGGOT HEART durchgängig gute Kritiken, was am kantigen hardrockigen Sound der Platte liegen mag, gleichzeitig zeigen sich aber auch Einflüsse von Post-Punk wie bei BEASTMILK und GRAVE PLEASURES. In eher reduzierter, aber dennoch abwechslungsreicher Form hat das Trio neun neue Songs eingespielt, bei denen der Einsatz von Trompete, Saxophon und Klavier für interessante Kontraste zum ruppigen Gitarrensound von MAGGOT HEART sorgt. Olsson neigt ähnlich wie eine Thalia Zedek von COME oder Kim Gordon (der Noiserock von SONIC YOUTH hat hier ebenfalls seine Spuren hinterlassen, ebenso wie die bluesgetränkten COME) zu einem spröden Sprechgesang, was diesen allerdings nicht minder ausdrucksstark und charakteristisch macht. Songwriterisch mögen MAGGOT HEART etwas limitiert sein, aber was Olsson hier gitarrentechnisch präsentiert, ist dafür umso besser.