PHANTOM STARS

Madness & Mystery

Die Leipziger Band macht es mir leicht, sie zu mögen: Sie covern ganz hervorragend und eigenständig HÜSKER DÜs wunderschönes „The girl who lives on heaven hill“. Sowas kann in die Hose, wenn man nicht weiß, was man da tut, doch sowohl die Auswahl genau dieses Stücks wie auch die Ausführung machen mir klar, dass die fünf Jungs zu den Guten gehören.

Schließt man darüberhinaus beim Zuhören die Augen, sieht man einen Sänger vor sich, mit seltsamem Bart, Warzen auf der Backe, Hut, Bass in der Hand, vor einem viel zu hoch hängenden Mikro.

Macht man die Augen auf, stellt man fest, dass doch nicht Lemmy singt. Über weite Strecken wird hier also ganz eindeutig MOTÖRHEAD nachgeeifert, auch musikalisch, wobei PHANTOM STARS aber immer klar als im Hardcore verwurzelte Band erkennbar bleiben.

LEATHERFACE sollten hier auch nicht unerwähnt bleiben, genau wie MODERN LIFE IS WAR. Aufgenommen wurde in der Tonmeisterei, was ein Qualitätsmerkmal ist, und so sollte man sich bei diesem düsteren, schwerfälligen Album auch nicht vom unansehlichen Cover und dem misslungenen Lettering abschrecken lassen.

„Madness & Mystery“ ist das erste Album der Band, die zuvor lediglich eine Split-7“ veröffentlicht hatte.