MA

Produzent Jason Blum und seine Firma Blumhouse Productions sind schon seit einer ganzen Weile Garanten für effektive, kostengünstig produzierte Genre-Filme (meist im einstelligen Millionen-Bereich), etwa „Paranormal Activity“, „The Purge“ oder „Happy Death Day“.

Der von Tate Taylor gedrehte „Ma“ wartet sogar mit einer echten Oscar-Preisträgerin in Gestalt von Octavia Spencer auf. Taylor drehte zuvor die mittelmäßige Romanverfilmung „Girl on the Train“, bei der Kritiker deren exploitative Natur und die groteske Story bemängelten, was unter dem Strich nur „shiny trash“ mit talentierten Darstellern ergab.

Das ist auch keine schlechte Umschreibung für „Ma“, der dieser Tage bei uns auf DVD und Blu-ray erscheint, und zu großen Teilen von Octavia Spencers darstellerischem Können getragen wird.

Charakterdarsteller in fragwürdiger Exploitationware zu sehen, ist nicht unbedingt ungewöhnlich, und kann solche Filme durchaus aufwerten. Die 47-jährige Spencer spielt darin die vereinsamte, etwas übergewichtige Schwarze Sue Ann, die als Tierarzthelferin arbeitet, und eines Abends einer Gruppe Jugendlicher Alkohol besorgt und ihnen gleich ihren Keller als Partyraum anbietet.

Daraus entwickelt sich eine durchaus bekannte, konsequent fiese Stalker-Geschichte, als sich Sue Ann für die Zurückweisung durch die Jugendlichen rächen will. Taylor begibt sich dabei auch wenig erfolgreich auf Hitchcock-Terrain, letztendlich bleibt „Ma“ gut gemachter, unterhaltsamer „shiny exploitation trash“ mit etwas fragwürdiger Story.

Denn in Zeiten von überall wiedererstarktem Rassismus, wirkt es befremdlich, wenn eine gesellschaftlich ausgegrenzte und diskriminierte Afroamerikanerin zur bösartigen und psychopathischen Hauptfigur eines blutigen Horror-Thrillers gemacht wird, der sein durchaus vorhandenes Potential aber niemals richtig ausschöpft.