Mag man zunächst annehmen, dass das LYNHOOD-Debüt „Septembre“ recht einfach gestrickt ist, entfaltet sich seine Raffinesse doch erst nach und nach. Was diese Platte jedoch so spannend macht, ist das subtile Spiel mit verschiedenen Qualitäten von Klangtexturen.
Da ist die glockenklare Stimme von Chloé Della Valle, die fast geisterhaft abgemischt ist und sich gleichrangig in die Instrumente einfügt. Da sind im Hintergrund leise pulsierende Beats.
Und dann sind da noch verschiedene Bassinstrumente und -effekte, die kontrastierend gegeneinander ausgespielt werden, vom Verzerrer über elektronische Verfremdung bis zum gestrichenen Bass.
Die repetetiven Muster der minimalistischen Kompositionen steigern sich zu einer tranceartigen Monotonie, der teils mit Bogen gespielte Bass setzt Störfelder in die Klanglandschaft, zersetzt und überlagert sie gar.
So hält „Septembre“ perfekt die Balance zwischen noisig und zuckersüß.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Christiane Mathes